Das Theater, das wir schon immer machen wollten:

Es ist im Mittelpunkt unserer Gesellschaft verankert. Und bewegt von dort aus die Herzen, erregt Gemüter und Anstoß. Sogar zum Denken. Es ist ein gieriger Verführer und ein Anwalt der kleinen Gerechtigkeit, es empört und wird dafür geliebt, klärt auf ohne zu belehren, ist vulgär - aber raffiniert. Dieses Theater spricht, schreit, singt, tanzt viele Menschen an, ist populär, aber nicht populistisch.
Dieses Theater ist amüsant.

Warum ist das Theater heute nicht so?

Es tut sich schwer, die vielfältigen Verstrickungen der globalisierten Welt auf der Bühne zu erfassen, herauszuragen aus der Flut von Bildern und Tönen, die so erbarmungslos verständlich sind, dass sie nichts mehr bedeuten. Es scheitert inmitten zahlloser virtueller Wirklichkeiten daran, eine Gegenwelt zur Welt zu schaffen. Es beraubt sich selbst seiner Ausstrahlung, indem die verschiedenen Theaterformen weitgehend diskussionsfrei und friedlich nebeneinander her spielen. Anstatt miteinander zu spielen und zu streiten.

Und Babylon Works?

Babylon Works ist der Versuch, eine neue Zusammenarbeit von Künstlern zu entwickeln, die aus verschiedenen Sparten kommen und verschiedene kulturelle Hintergründe einbringen. Theater, Tanz, Musik, Literatur und Bildende Kunst setzen sich, auf jeweils eigene Weise, mit einer Erzählung auseinander – und finden auf der Bühne zueinander. Babylon Works - verschiedene Sprachen erzählen gemeinsam. Mit der Absicht, den Zeitgeist zu entlarven, Trends zu torpedieren und alle Arten von „correctness“ zu unterlaufen. Als Plädoyer für ein moralisches Theater, aber ohne zu moralisieren.
Babylon Works will einen Beitrag dazu leisten, das Theater inhaltlich und ästhetisch im Heute zu verorten, die Grenzen des Genres immer neu auszuloten und zeitgemäße Organisationsformen für die Produktion von Theater zu entwickeln.

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